Ab 1. Januar 2014 soll für die Mitglieder des FSA (Freiwillige Selbstkontrolle der Arzneimittelindustrie) der am 24. Juni 2013 von den Mitgliedern der EFPIA (European Federation of Pharmaceuticals Industries and Association) beschlossene und verabschiedete Antrag eines Transparency Code in ein deutsches Regelwerk umgesetzt werden und in Kraft treten. Dieser Transparenzkodex ist gültig für alle 33 Mitglieder der EFPIA. Mit diesem Kodex wird auf die völlige Transparenz der Ausgaben gesetzt, welche die Pharmaindustrie den Angehörigen der Fachkreise zuwendet. Weiterlesen….
Veröffentlicht werden Vergütungen für Dienstleistungs- und Beratertätigkeiten, etwa für Referate, Zuwendungen im Bereich Forschung und Entwicklung, zudem Spenden und andere finanzielle Zuwendungen an Organisationen des Gesundheitswesens sowie die Unterstützung von wissenschaftlichen Fortbildungsveranstaltungen im Zuge des Sponsorings. Die Ausgaben werden aufgelistet und im Internet nach einem vorgegebenen Zeitplan veröffentlicht. Damit hofft die pharmazeutische Industrie den Anforderungen der verschiedenen Gremien des GBA (Gemeinsamer Bundesausschuss), der Krankenkassen und der Öffentlichkeit auf Offenlegung aller Marketingkosten entgegenzukommen. Diese Regelung betrifft die Zusammenarbeit zwischen der pharmazeutischen Industrie und den Angehörigen der Fachkreise.
Schon mit der Einführung des FSA-Kodex im Jahr 2004 wurde auf Druck des Gesetzgebers im Rahmen des GMG (Gesundheitsmodernisierungsgesetz) der erste Schritt zur Kostenreduzierung in der Zusammenarbeit zwischen den Partnern speziell im § 20 Abs. 1-11 Einladungen zu wissenschaftlichen Fortbildungsveranstaltungen, § 21 Geschenke und § 22 Bewirtungen erfolgreich umgesetzt. Waren es in den ersten Jahren noch bis zu 60 Beanstandungen pro Jahr, waren es im Jahr 2012 nur noch 22. Dies war durch die konsequente Einhaltung der Vorgaben durch die Industrie als auch dem Verständnis der Ärzteschaft für diese Änderungen möglich. Nach wie vor sind die nicht veröffentlichten Marketingkosten ein Dorn im Auge der verschiedenen Gremien. Mit der Einführung des Transparenzkodex zum 1. Januar 2014 hofft die pharmazeutische Industrie ihre Kritiker davon zu überzeugen, dass im Sinne einer ergebnisorientierten Forschung keine erfolgreiche und für alle Beteiligten wichtige Zusammenarbeit mit der Ärzteschaft und den anderen Partnern im Gesundheitswesen ohne begründete Aufwendungen Aussicht auf Erfolg hat.
Es bleibt nun zu hoffen, dass die Ärzteschaft als der wichtigste Partner der pharmazeutischen Industrie diese Bemühungen zur völligen Transparenz der Aufwendungen voll und ganz unterstützt, damit in der nahen Zukunft eine Normalität in der Zusammenarbeit entsteht, die von Vertrauen und Glaubwürdigkeit geprägt ist. (Gerhard Bleile)
Quelle:tz | Ausg. 21: Transparenzkodex – und alles wird gut!
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