Stiftungen in Niedrigzinszeiten

Im Rahmen des StiftungsPanels, einer deutschlandweit einzigartigen Befragung unter Stiftungen, wurden Zahlen zur Vermögenssituation von Stiftungen in Niedrigzinszeiten im Zeitraum zwischen Januar und Februar 2017 ermittelt. 255 Stiftungen beteiligten sich an der Befragung. Die Umfrage zeigt die wachsenden Schwierigkeiten für Stiftungen, ausreichend Erträge zu erzielen. Während 2015 noch 75 Prozent der befragten Stiftungen Renditen oberhalb des Inflationsniveaus erzielten, waren es 2016 nur noch 70 Prozent. Für 2017 erwarten nur noch rund zwei Drittel der befragten Stiftungen, dass sie Renditen oberhalb des prognostizierten Inflationsniveaus von 1,5 Prozent erreichen werden. Unter kleinen Stiftungen mit einem Vermögen von unter 1 Million Euro, sie machen rund 70 Prozent der deutschen Stiftungen aus, ist die Lage noch schwieriger. Hier rechnen 2017 nur 56 Prozent der befragten Stiftungen damit, dass die Renditen über dem Inflationsniveau liegen werden. „Das Stiftungsmodel wird an seine Grenzen geführt.“, analysiert Prof. Ann-Kristin Achleitner, Wirtschaftsprofessorin an der TU München. „Stiftungen sind vom Gesetzgeber angehalten, ihr Stiftungskapital zu erhalten und gleichzeitig mit den erwirtschafteten Erträgen ihren Stiftungszweck zu verfolgen.

 

Gesamtanzahl der Stiftungen in Deutschland

21.806 Zahl rechtsfähiger Stiftungen insgesamt

582 Neuerrichtungen im Jahr 2016

100 Mrd. € geschätztes Vermögen aller deutscher Stiftungen

95 % Anteil gemeinnütziger Stiftungen

  

Blick auf die Bundesländer

Den größten Zuwachs an Stiftungen in absoluten Zahlen erreichte erneut das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen mit 134 Neugründungen.
In absoluten Zahlen liegt NRW weiter an der Spitze: 4.258 rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts haben hier ihren Sitz. An zweiter Stelle liegt Bayern (3.938 Stiftungen), gefolgt von Baden-Württemberg mit 3.255 Stiftungen. Sachsen ist stiftungsreichstes ostdeutsches Bundesland mit 528 Stiftungen.

Gemessen an der Einwohnerzahl haben bei den Bundesländern die Stadtstaaten Hamburg (78 Stiftungen pro 100.000 Einwohner) und Bremen (50) sowie die Flächenländer Hessen (32), Bayern (31) und Baden-Württemberg (30) in der Stiftungsdichte die Nase vorn.
Hauptstadt der Stiftungen in Bezug auf ihre Einwohnerzahl bleibt Würzburg. Pro 100.000 Einwohner gibt es hier 92 Stiftungen, dahinter kommen Oldenburg mit 80, Hamburg mit 78 und Frankfurt mit 78 Stiftungen.

Quelle: Bundesverband deutscher Stiftungen

Kategorien: Presse

0 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert