Patenschafts-Angebote für junge Familien gehen trotz Projektendes weiter

Mainz. Die Caritas im Bistum Mainz zieht zum Abschluss ihres dreijährigen Projektes „Frühe Hilfen zur rechten Zeit“ ein positives Fazit. „Die Angebote von Familienpatenschaften haben sich bewährt. Sie ermöglichen es, werdende und junge Eltern im Alltag zu entlasten“, sagte Generalvikar Dietmar Giebelmann am Donnerstagnachmittag im Erbacher Hof in Mainz. „Ich freue mich, dass die Angebote auch nach Projektabschluss weiter gehen und zum Teil sogar erweitert werden.“

Die Frühen Hilfen im Bistum Mainz waren am 1. Oktober 2010 als Teil eines bundesweiten Projektes der Caritas an neun Standorten gestartet, getragen von den Caritasverbänden Mainz, Worms, Gießen, Offenbach und Darmstadt sowie vom Sozialdienst katholischer Frauen in Mainz und Gießen. Seither haben insgesamt 146 geschulte ehrenamtliche Familienpatinnen und Paten etwa 160 Familien in ihrem Alltag unterstützt.

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Sie begleiten zum Beispiel Mutter und Kind zum Arzt oder zu Behörden, verschaffen den Eltern kleine Freiräume, indem sie die Kinder hüten und haben ein offenes Ohr. Eine wichtige Rolle spielt einerseits die Begleitung der Paten und ihrer Familien durch Hauptamtliche, andererseits die Zusammenarbeit in einem Netzwerk. So gibt es einen engen Draht zu Beratungsdiensten, Jugendämtern, Kindertagesstätten, Hebammen und Krankenhäusern und zu den Pfarrgemeinden. Einige Standorte entwickelten darüber hinaus spezielle Angebote zur Förderung der Erziehungskompetenz wie Elternkurse, ein Elterncafé in Kita-Räumen oder eine „Auftankfreizeit“ für Familien.

„Die Rückmeldungen der Eltern sind positiv“, sagte Diözesancaritasdirektor Thomas Domnick mit Blick auf eine Befragung von 126 teilnehmenden Patenschaftsfamilien. Demnach sind 91 Prozent mit dem Angebot einer ehrenamtlichen Familienpatenschaft zufrieden bis sehr zufrieden. Knapp 98 Prozent würden das Angebot weiter empfehlen. „Familienpatenschaften ersetzen keine professionellen Hilfsangebote. Aber sie können den Stress in jungen Familien mindern helfen. Und wir wissen, dass vorbeugende Förderung von Familien der beste Weg ist, um Kindern ein gesundes Aufwachsen zu ermöglichen.“

Die Patenschaftsangebote im Bistum gehen auch nach dem Ende des Projekts weiter und sollen sogar ausgeweitet werden und zwar um zusätzliche Angebote in Büdingen, Dieburg,  Gießen und Hahnheim/Selzen. Ein Großteil wird im Rahmen der 2001 gegründeten Bistumsinitiative für Frauen in Schwangerschaft und Notsituationen „Netzwerk Leben“ weiter geführt. Zudem bemühen sich die Träger um eine öffentliche Förderung und setzen langfristig auf Förderung im Rahmen des neuen Bundeskinderschutzgesetzes, das ausdrücklich den Aufbau ehrenamtlicher Unterstützungsmöglichkeiten vorsieht. „Wir waren in gewisser Weise Vorreiter und halten ein solches Angebot vor“, sagte Domnick. (jik)

 

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