Die 100 wichtigsten Mittelständler haben weltmeisterlich zugelegt. Doch liegt das überhaupt noch im Trend? Worauf es bei Unternehmen ankommt.

Wachstum hat derzeit keinen guten Ruf. Immer mehr Menschen glauben, dass Wirtschaftswachstum und Klimaschutz nicht zusammenpassen. Auch im viel beachteten IPCC-Bericht der UN steht, dass „nur ein Postwachstumsansatz eine Klimastabilisierung unter zwei Grad ermöglicht“. Der Bericht „Die Grenzen des Wachstums“ der Denkfabrik Club of Rome von 1972 scheint aktueller denn je zu sein. Die Realität sieht anders aus.

Dinge weglassen“

Wegen der engen Beziehung tun sich viele Mittelständler schwer, von sich aus Beziehungen zu beenden. Da spielen Gewohnheit und eine gewisse Treue eine große Rolle. Gerade wenn man wahnsinnig viel Energie investieren müsste, fällt es nicht leicht, gewissermaßen „aufzugeben“ und das Risiko einzugehen, den Kunden durch eine entsprechende Entweder-oder-Forderungen zu verlieren.

Wachstum kommt nicht nur aus dem Vertrieb. Gesundes, intelligentes Wachstum beginnt an drei Stellen, sagt Quelle: „Im Kopf, ganz oben in der Unternehmensführung und ganz oben in der GuV.“ Es gehe darum, interne Bremsen zu lösen, also vor allem das Zusammenspiel der Abteilungen. In den Schnittstellen liegen die Millionen. Sich hier aufzureiben, führt oft dazu, dem Kunden nur das Zweitbeste zu bieten. „Wenn man sich mal anschaut, wie viele Produkte und Leistungen am Kunden vorbeigehen und wie vergleichsweise wenig Innovationen es gibt, die wirklich erfolgreich sind, kann man sich schon die Frage stellen, ob das Kundenbedürfnis immer im Vordergrund steht“, sagt Berater Quelle.

Ungeachtet all dessen: Wenn starkes Wachstum eine Krankheit wäre, dann leidet Deutschland derzeit unter keinen nennenswerten Symptomen. Nach der vierteljährlichen Umfrage des Ifo-Instituts und des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik erwarten Fachleute 2024 für die Weltwirtschaft eine Wachstumsrate von durchschnittlich 2,6 Prozent, für die Euro-Zone von 1,5 Prozent und für Deutschland von 0,6 Prozent. Über zu viel Wachstum klagen hierzulande derzeit nur die allerwenigsten.

Quelle: Markt und Mittelstand, Interview mit Guido Quelle

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