Gemeinsame Studie von deutschen Wissenschaftlern: Facebook-Nutzung macht neidisch und unzufrieden

Die Teilnahme in sozialen Netzwerken wie Facebook kann bei den Nutzern starke negative Emotionen hervorrufen und die Lebenszufriedenheit beeinträchtigen. Das ist das Ergebnis einer Studie von Wirtschaftsinformatikern der TU Darmstadt und der Humboldt-Universität zu Berlin. Knapp 600 Facebook-Nutzer wurden befragt.

In der gemeinsamen Studie des Instituts für Wirtschaftsinformatik der Humboldt-Universität zu Berlin (Dr. Hanna Krasnova) und des Fachgebiets Wirtschaftsinformatik der TU Darmstadt (Prof. Dr. Peter Buxmann) wurden Facebook-Mitglieder nach ihren Gefühlen während und nach der Nutzung von Facebook gefragt. Dabei kam heraus, dass über ein Drittel der Befragten überwiegend negative Gefühle wie Frustration empfand.
Als Hauptgrund für dieses Ergebnis haben die Forscher „Neid auf die Facebook-Freunde“ ausgemacht. Obwohl Nutzer zögerten, Neidgefühle auf Facebook zuzugeben, würden sie oft bei anderen Neid als Ursache für deren Frustration vermuten – „ein deutliches Zeichen für das Vorkommen dieser Emotion auf Facebook“, erklärt die Projektleiterin Dr. Hanna Krasnova, die derzeit an der Humboldt-Universität habilitiert. Der Zugang zu vielen positiven Nachrichten und Profilen von vermeintlich erfolgreichen ‚Freunden‘ begünstige einen sogenannten sozialen Vergleich, der leicht Neid erzeugen würde. „Soziale Online-Netzwerke setzen ihre Nutzer einer nie dagewesenen Menge dieser Informationen aus – offline ist es viel schwieriger, Informationen zu passenden Vergleichspersonen zu finden“, sagt Krasnova.
Vor allem wer in sozialen Netzwerken selbst kaum aktiv kommuniziere, sondern eher Informationen konsumiere – also beispielsweise Posts von Freunden lese, News Feeds und Fotos durchklicke – sei besonders häufig diesen „schmerzvollen Emotionen“ ausgesetzt.

Die Forscher sprechen von einer „Neidspirale“

In der Studie der deutschen Wissenschaftler zeigte sich außerdem, dass ein Fünftel aller Ereignisse (online und offline), die in letzter Zeit Neid bei den Befragten hervorriefen, im Facebook-Kontext stattfanden – dies verdeutliche den immensen Stellenwert, den diese Plattform im Leben vieler Nutzer habe. Paradoxerweise könnten die Neidgefühle der Nutzer häufig zu einer ausgeprägteren Selbstpräsentation auf Facebook führen, die wiederum Neidgefühle bei anderen hervorrufen würde – ein Phänomen, das die Forscher als „Neidspirale“ bezeichnen.
An erster Stelle der „Neidobjekte“ liege in Deutschland sowohl offline als auch online das Themenfeld „Reisen und Freizeit“. „Dies wird durch die vielen geposteten Urlaubsfotos begünstigt, die besonders unter deutschen Facebook-Nutzern beliebt sind“, so Dr. Thomas Widjaja von der TU Darmstadt, der ebenfalls an der Studie beteiligt war.
Auf Basis der Studiendaten weiterhin einen Zusammenhang zwischen Neid auf Facebook und der allgemeinen Lebens(un)zufriedenheit der Nutzer nachgewiesen werden: Die passive Nutzung von Facebook erhöhe Neidgefühle, welche sich wiederum negativ auf die Lebenszufriedenheit der Nutzerinnen und Nutzer auswirken würden. „Angesichts der weltweiten Nutzung von Facebook und der Tatsache, dass Neid eine universelle Emotion ist, sind sehr viele Menschen von diesen Auswirkungen betroffen“, erläutert Co-Autorin Helena Wenninger von der TU Darmstadt.

Studie soll weitergeführt werden

Auf der 11. Internationalen Tagung Wirtschaftsinformatik, die vom 27. Februar bis zum 1. März 2013 in Leipzig stattfindet, werden die Ergebnisse der Studie präsentiert. Die Wissenschaftler planen eine weiterführende Studie, welche die Auswirkungen der Facebook-Nutzung auf Neidgefühle und deren Konsequenzen in verschiedenen Kulturen untersucht.
von Marc Bartl – Kress
Paten lernen sich kennen

Dreieich. Die Aktionsgruppe Dreieich der internationalen Kinderhilfsorganisation Plan lädt zum ersten Patentreffen am Samstag, 19. Januar, 15 bis 18 Uhr, An der Winkelsmühle 5, in Dreieichenhain ein. Bei dem Treffen bietet sich die Möglichkeit, andere Paten kennenzulernen und ins Gespräch zu kommen. Zudem werden bisherige Aktivitäten besprochen und von Besuchen bei Patenkindern erzählt.. (sda)

Jubel und Trubel bei Schlittenhunderennen im Westerwald

Hunderte Zuschauer verfolgten das Rennen im Westerwald. Foto: Thomas Frey Liebenscheid. Mehr als 120 Schlittenhunde haben sich am Wochenende im Westerwald spannende Rennen geliefert. Hunderte von Zuschauern feuerten im rheinland-pfälzischen Liebenscheid die Lenker (Musher) der Gespanne auf der 14 Kilometer langen Strecke an. Wie der Veranstalter, der Hessische Schlittenhunde-Amateursportclub, am Sonntag mitteilte, zogen die Hunde allerdings Wagen mit Rädern, da am Samstag noch zu wenig Schnee für Schlitten gelegen hatte. Um an beiden Tagen gleiche Bedingungen zu haben, mussten auch nach den Schneefällen in der Nacht auf Sonntag die Wagen weiterhin zum Einsatz kommen. Gezogen wurden sie bei den Rennen in verschiedenen Kategorien von zwei, vier, sechs und acht Hunden. (dpa)

Land Hessen überweist Frankfurter Uni 12,7 Millionen Euro

Das Land Hessen überweist der Frankfurter Goethe-Uni knapp 12,7 Millionen Euro. Ziel ist die Stärkung der Autonomie der einzigen Stiftungsuni des Landes.

Geldsegen für die Goethe-Universität.
Foto: Frank Rumpenhorst/Archiv Frankfurt. Das Geld ist die erste Tranche von insgesamt 50 Millionen Euro und fließt in den Grundstock der Stiftungsuniversität, der inzwischen rund 160 Millionen Euro beträgt, wie das Wissenschaftsministerium am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Die Überweisung geht auf eine Vereinbarung aus dem Jahr 2007 zurück.
Danach erhält die Uni für jeden von ihr eingeworbenen Euro an Stiftungskapital einen Euro vom Land – und maximal 50 Millionen Euro. Das Geld stammt aus dem Verkauf der Hochschulliegenschaften auf dem alten Uni-Campus Frankfurt-Bockenheim. Nach dem Umzug der Uni ins Westend und auf den Riedberg soll dort in den nächsten Jahren der Kulturcampus entstehen – ein neues klimaneutrales Viertel aus Wohnen, Geschäften und Kultureinrichtungen. Bis 2017 soll die Uni das Gelände ganz geräumt haben. (dpa)

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