Warum stiften Stifter? Eine Studie gibt Antwort
Vor zehn Jahren erschien von der Bertelsmann Stiftung in Deutschland die erste umfassende Studie zum Thema Stiften. Seitdem sind knapp 40 Prozent aller rechtsfähigen Stiftungen bürgerlichen Rechts überhaupt erst gegründet worden. Gut zwei Drittel haben Privatpersonen gestiftet. Die nun erschienene Studie „Stifterinnen und Stifter in Deutschland. Engagement – Motive – Ansichten“ des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen füllt diese Lücke. An der schriftlichen Umfrage beteiligten sich rund 700 Stiftende, die allein oder zu zweit eine Stiftung mit mindestens 50.000 Euro Vermögen errichtet haben.
Auch das finanzielle Engagement der Stiftenden endet meist nicht mit der Gründung der Stiftung. Viele spenden ihrer Stiftung regelmäßig, aber vor allem wollen etwa 70 Prozent der Befragten noch zustiften. 80 Prozent davon werden das Stiftungsvermögen mindestens verdoppeln. Die häufig geäußerte Sorge, es gebe zu viele sehr kleine Stiftungen, die später nicht handlungsfähig sein werden, bestätigen die Studienergebnisse so nicht.
Gute Zukunftsprognosen
Die meisten Stiftungen verfügen zwar über ein geringes Stiftungskapital, es ist aber nur ein Drittel der Stiftungen von Privatpersonen auf Zuwendungen angewiesen. Diese stammen meist vom Stifter selbst – nur knapp sechs Prozent der Befragten brauchen ausschließlich die Zuwendungen Dritter. Dementsprechend blicken 94 Prozent der Befragten positiv in die Zukunft ihrer Stiftung und auch mit den bisherigen Ergebnissen der Stiftungsarbeit sind fast alle zufrieden. Darüber hinaus ist es angesichts steigender Privatvermögen und sinkender Geburtenraten sehr wahrscheinlich, dass der Trend zum Stiften anhält und sich möglicherweise sogar noch verstärkt.